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Dino Heicker (Hg.)

Francis Bacon – Ein Malerleben in Texten und Interviews

Lesebuch zum 100. Geburtstag

 

Francis Bacon wäre im Oktober 2009 hundert Jahre alt geworden – Anlass genug, sein Werk und die überragende Bedeutung seines Schaffens für die Kunst des 20. Jahrhunderts mit einer Anthologie zu würdigen. Über Jahrzehnte inspirierte Bacons Werk Intellektuelle, Schriftsteller, Kuratoren, Philosophen und Kunstwissenschaftler zu Stellungnahmen, die zwischen Verstörung und Begeisterung schwanken. Sein Lebenswandel – von den Zeitgenossen als skandalös empfunden – sorgte ebenfalls für reichlich Stoff (es existieren mehrere Biografien und Filme über sein Leben). Und nicht selten wird Biografisches zur Ausdeutung seiner Gemälde herangezogen.

Dass Bacon auch ein sehr nachdenklicher Künstler war, belegen die von ihm gewährten Gespräche und Interviews. Sie zählen zu dem Interessantesten, was aus Künstlersicht veröffentlicht wurde. Kritiker und Kuratoren haben nahezu jeden Aspekt seines Schaffens über fünf Jahrzehnte ausgeleuchtet und waren dabei stets den Moden ihrer Zeit unterworfen. Einblicke in Leben und Werk gewähren u.a. so unterschiedliche Autoren wie Gilles Deleuze, Marguerite Duras, Michel Leiris, Fritz J. Raddatz und David Sylvester. In chronologischer Reihenfolge sortiert entsteht eine Rezeptionsgeschichte, die als Einführung in Bacons Werk dienen kann und gleichzeitig die unterschiedlichen Fragestellungen der Kunstwissenschaft über ein halbes Jahrhundert nachzeichnet.

 

Über den Künstler:

 

Francis Bacon, am 28. Oktober 1909 als Sohn britischer Eltern in Dublin geboren, machte bereits in den 1930er-Jahren als Möbeldesigner von sich reden. Weitgehend autodidaktisch wandelt er sich in der Folgezeit zum Maler, und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg macht eine der ersten Ausstellungen seiner Bilder in London Furore. In den folgenden Jahrzehnten wächst der Ruhm des Malers stetig, 1971 wird er als der wichtigste lebende Gegenwartskünstler bezeichnet und zu Lebzeiten festigen zahlreiche Retrospektiven den Ruhm Bacons. Am 28. April 1992 stirbt er in Madrid an einem Schlaganfall.

 

Presse

 

18.08.2011 | Siegessäule

Er hatte Recht, als er sagte: »Im Grunde mag ja niemand meine Bilder.« Sein monströses Werk erweckt tatsächlich eher Bewunderung als Sympathie – dennoch ist trotz aller Kritik inzwischen die Heiligsprechung von Francis Bacon vollzogen und er wird als der größte, »härteste und lyrischste« englische Maler seit J.W.M. Turner gefeiert.

 

11.09.2010 | Bonner Generalanzeiger

Dino Heicker hat wichtige Texte aus über 50 Jahren versammelt, Hymnisches und Kritisches, zutiefst Emotionales und kühl Analysierendes. Verblüffende Entdeckungen sind dabei [...]. Nachgezeichnet wird das tieftraurige und gleichermaßen euphorische Leben eines begnadeten, akribischen und zugleich maßlosen Malers, der mit seinen gleichsam zusammengeschlagenen Porträts, den verknoteten Leibern und apokalyptischen Triptychen ein einzigartiges, verstörendes Oeuvre schuf.

 

07.04.2010 | tagesspiegel

Der Berliner Parthas Verlag erhellt Bacon in einem kleinen, empfehlenswerten Buch, das neben berühmten Essays etwa von Arnold Gehlen, Gilles Deleuze oder Michel Leiris (den Bacon porträtierte) ein fabelhaftes, hier erstmals übersetztes Interview der Schriftstellerin Marguerite Duras mit dem Maler aus dem Jahr 1971 enthält. Wie sonst nur in seinen früher schon publizierten Gesprächen mit dem Kritiker und Vertrauten David Sylvester beschreibt Bacon darin fast neurologisch präzise das Geheimnis künstlerisch reflektierter Spontanität.

336 Seiten, Hardcover, Schutzumschlag, 12,5 x 20,5 cm

ISBN: 978-3-86964-010-5

Preis: 9,99 €

 

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Autoreninfo:

 

Dr. Dino Heicker, Übersetzer, Lektor und Dozent, lebt und arbeitet in Berlin. Zu seinen Veröffentlichungen zählt das Buch Pücklers Parklandschaften (Berlin 2014).