Robert F. Barkowski
Die Piasten und die Anfänge des polnischen Staates
Eine illustrierte Geschichte der Dynastie der Piasten. Als die sächsischen Heere unter Heinrich I. bei schweren Kämpfen gegen die Elbslawen im 10. Jahrhundert in die Nähe der Oder kamen, bemerkten sie schon damals, dass der Fluss eine politische Grenze bildete. Östlich der Oder begann der Einflussbereich einer anderen politischen Herrschaft. Dort setzte zu diesem Zeitpunkt ein bedeutsamer Prozess ein, der schließlich zur Bildung des polnischen Staates führen sollte. Injiziert und und zum Erfolg gebracht haben diesen Prozess slawische Fürsten aus dem Haus der Piasten. Angefangen hatte die Entwicklung schon im 9. Jh. zu beiden Seiten der mittleren Warthe im Siedlungsgebiet der Polanen rund um die vier Hauptorte: Giecz, Gnesen, Posen und Ostrów Lednicki und der Stamm gab der ganzen werdenden Nation ihren Namen. Von der Warthe aus haben die Piasten geschickt ihre Expansion betrieben und gegen Ende des 10. Jh. umfasste der Vorläufer des polnischen Staats bereits alle Gebiete zwischen der Oder im Westen und der Weichsel im Osten, der Ostsee im Norden und den Sudeten und Karpaten im Süden. Territorial war die Bildung Polens im Jahre 990 so weit abgeschlossen, dass es dem Polen wie wir es heute kennen ähnelte, es umfasste die Regionen Großpolen, Masowien, Kujawien, Schlesien mit Breslau, Kleinpolen mit Krakau, Pommern mit Danzig und anders als heute das westlich der Oder gelegene Lebuser Land. Diese beeindruckende politische und militärische Leistung haben größtenteils die ersten piastischen Herrscher gebracht: Herzog Mieszko I. und sein Sohn, Bolesław I. der Große, später genannt Chrobry, der ab 1000/1025 der erste polnische König war. Im Jahre 966 nahmen Mieszko I. und sein Reich das Christentum an und ab 1000 erhielt Polen eine eigenständige und unabhängige Kirchenprovinz in Gnesen.
Die Dynastie der Piasten hat bis zum Tod König Kasimirs des Großen im Jahr 1370 mehr als vier Jahrhunderte die Geschicke Polens bestimmt. Sie haben Polen in die Gemeinschaft der christlich-europäischen Staaten integriert und als deren festen Bestandteil etabliert.
144 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Paperback, 13,0 x 19,0 cm
ISBN: 978-3-86964-101-0
Preis: 12,80 €
Autoreninfo:
Webseite des Autors: robert-barkowski
Robert F. Barkowski, deutsch und polnisch schreibender Autor, Lektor, Übersetzer und Herausgeber, wurde 1963 in Zielona Góra (Grünberg) geboren. Kindheit und Jugend bis Abitur in Gdańsk (Danzig). Studium: angefangen in Gdańsk danach in Berlin. Lebt seit den 1980er-Jahren in Berlin. Bei Parthas Verlag erschienen von ihm Stanisław Lem – Der Widerstand der Materie. Ausgewählte Briefe (2008); Die Ottonen und das Konzept eines vereinten Europa (2014).